Das Papierkreuz – ein Roman von Raphael Pohland über das Verstummen und die Kraft, die zwischen Schweigen und Rauschen zu Leben beginnt.
Alois wächst
auf einem abgelegenen Hof in einem erstickenden System aus religiösem Fanatismus, körperlicher Bestrafung und sprachlicher Auslöschung auf. Seine Mutter ist besessen von Reinheit und Kontrolle, sein
Onkel ein gewaltbereiter Fanatiker, der Pfarrer ein stiller Sadist.
Als Alois zum ersten Mal seine Lust und seine eigene Stimme spürt, im Rascheln des Papiers, im Knistern der Haut, im stummen Schweigen der Dinge, wird er brutal bestraft. Zurück bleibt nur ein
inneres Rauschen und die Flucht.
Alois flieht in die Stadt Usmert, ein zerfallendes, postindustrielles Labyrinth aus Beton, Lärm und Gleichgültigkeit. Inmitten der Trostlosigkeit trifft er auf Azimut, einen Punk mit Hund, auf Vakuum, eine Frau, die sich leer gemacht hat, und auf das Rauschen des Radios – eine Frequenz, die Alois wieder mit seinem Inneren verbindet. In den Geräuschen der Stadt, im Brummen der Transformatoren, im Verzerren der Stimmen entdeckt er eine neue Sprache jenseits der Worte.
Das Papierkreuz ist ein sprachgewaltiger, radikal poetischer Roman über Verstummen und Wiederfinden, über Körper, Gewalt, Scham, religiöse Macht und das Rauschen als letzter Widerstand gegen das Vergessen. Für Leser, die keine Antworten, sondern Erschütterung suchen.
Ein Evangelium des Verstummens. Düster. Zart. Unerträglich schön.
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